Am Donnerstag den 07.07.2022 wurde die Feuerwehr Viernheim gleich fünf mal innerhalb weniger Stunden gefordert.
Gegen 14:14 Uhr wurde die Viernheimer Wehr zum ersten Mal durch die Leitstelle Bergstraße zu einem Wohnungsbrand in die Sudetenstraße alarmiert. Bereits auf der Anfahrt bestätigte sich die Erstmeldung, als eine deutliche Rauchentwicklung aus dem 6. Stock eines Mehrparteienhauses zu sehen war. Durch die ersteintreffenden Kräfte des Löschzuges wurde umgehend eine Brandbekämpfung über den Treppenraum des Gebäudes eingeleitet. Glücklicherweise konnte die Trockensteigleitung zur Wasserversorgung des Angriffstrupps genutzt werden. Gleichzeitig wurde über die Drehleiter ein Außenangriff aufgebaut. Im Einsatzverlauf wurden die Feuerwehren Lampertheim und Lampertheim – Hüttenfeld, sowie die badischen Nachbarn aus Heddesheim, Weinheim und Weinheim – Sulzbach zur Unterstützung sowie Auslösung der Kameradinnen und Kameraden vor Ort und der Aufrechterhaltung des Stadtschutzes alarmiert. Die Bewohnerin konnte sich nach Brandausbruch glücklicherweise selbstständig aus der Wohnung retten und wurde mit Verdacht auf eine Rauchgasintoxikation durch den Rettungsdienst versorgt und anschließend in ein Krankenhaus gebracht. Vor Allem die umfangreichen Nachlöscharbeiten, bei denen ein Großteil der Wohnungseinrichtung über das Fenster in einen mittlerweile eingetroffenen Container entfernt werden musste, beschäftigten die Kräfte der Feuerwehren noch bis in die Abendstunden. Zur Sicherung der Wohnung wurde das Technische Hilfswerk hinzugezogen. Neben den eingesetzten Einsatzkräften machten sich auch Bürgermeister Matthias Baaß, sowie der Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Viernheim Sebastian Geschwind vor Ort ein Bild der Lage und kümmerten sich um die Unterbringung der Bewohner der betroffenen Wohnungen, welche zum Teil als unbewohnbar eingestuft wurden.
Zwischenzeitlich informierte die Leitstelle Bergstraße die Einsatzleitung über eine weitere Einsatzstelle im Stadtgebiet. Im Rhein-Neckar-Zentrum hatte die automatische Brandmeldeanlage ausgelöst. Sofort wurden Kräfte von der Einsatzstelle Sudetenstraße ausgelöst und an das belebte Einkaufszentrum entsandt. Vor Ort konnte glücklicherweise rasch ein technischer Defekt als Ursache für die fehlerhafte Auslösung der Brandmeldeanlage ausgemacht werden.
Während des laufenden Einsatzes in der Sudetenstraße wurde die Feuerwehr Viernheim zur Hilfeleistung einer mutmaßlich eingeklemmten Person in die Alfred-Nobel-Straße gerufen. Hier war auf einem Firmengelände ein Mitarbeiter von einer Hebebühne eingeklemmt und hierbei lebensgefährlich verletzt worden. Durch die Feuerwehr wurde die Einsatzstelle, bei der neben einem Rettungswagen und einem Notarzteinsatzfahrzeug auch das Medical Intervention Car (MIC) der Universitätsklinik Heidelberg sowie ein Rettungshubschrauber involviert war, abgesichert und der Rettungsdienst durch medizinisches Personal der Feuerwehr bei der Erstversorgung unterstützt.
Kurz vor Abschluss des Einsatzes in der Alfred-Nobel-Straße meldete die Leitstelle erneut einen Gebäudebrand am Neuen Weg. Hier kam aus bislang ungeklärter Ursache zu einem Brand in einem Bürogebäude eines Betriebes. Durch einen Angriffstrupp unter schwerem Atemschutz konnte der Brandherd rasch gefunden und das Feuer bekämpft werden. Anschließend wurde das stark verrauchte Gebäude intensiv belüftet und nach den Nachlöscharbeiten an den Betreiber übergeben. Bei diesem Einsatz wurde das verbliebene Hilfeleistungslöschfahrzeug der Viernheimer Feuerwehr durch die Feuerwehren Lampertheim und Lampertheim-Hüttenfeld unterstützt, während Kräfte der Feuerwehr Heddesheim im Viernheimer Gerätehaus in der Robert-Bosch-Straße den Stadtschutz sicherstellten.
Der Einsatz in der Sudetenstraße war nach wie vor im Gange, als ein aufmerksamer Bürger die Feuerwehr auf ungewöhnlichem Wege zum letzten Mal an diesem Tag alarmierte. Nachdem dieser den Brand eines Baumes in einem Gebüsch zwischen der Entlastungsstraße West und der BAB 6 bemerkte, fotografierte er das Geschehen um anschließend vom Brandort (nähe Poco Markt / Alte Mannheimer Straße) per PKW zum Gerätehaus in der Robert-Bosch-Straße zu fahren und hier Alarm zu schlagen. Begleitet von einem Viernheimer Feuerwehrmann als Lotse wurde dieser Einsatz umgehend durch die Feuerwehr Heddesheim mit deren Einsatzleitwagen sowie dem Tanklöschfahrzeug übernommen. Vor Ort wies bereits eine deutliche Rauchentwicklung den Weg zum Brandherd, welcher durch ein C-Rohr schnell unter Kontrolle gebracht werden konnte. Wenngleich das Engagement des Bürgers zweifelsfrei vorbildlich war, so wäre eine Alarmierung der Feuerwehr über die europaweite Notrufnummer 112 nicht zuletzt wegen der kritischen Nähe zu einem trockenen Kornfeld die denkbar bessere und schnellere Alternative gewesen.
Insgesamt waren rund 150 Einsatzkräfte der Feuerwehren Viernheim, Weinheim, Lampertheim, Lampertheim-Hüttenfeld und Heddesheim, sowie Kräfte des Rettungsdienstes und des technischen Hilfswerkes sowie der Polizei im Einsatz.
Einmal mehr zeigte sich wie gut die Zusammenarbeit der Nachbarwehren selbst über die Landesgrenze hinweg funktioniert. Wir danken allen eingesetzten Kräften für den beispiellosen Einsatz an diesem Tag.
Vielen Dank auch Daniel Klier für den Großteil der Bilder !
