Neues Drehleiterfahrzeug

Nach langem Warten konnten wir vor wenigen Tagen unser neues Drehleiterfahrzeug in die neue Heimat überführen. Fünf Kameraden holten den lang ersehnten Ersatz für die aktuelle Drehleiter aus dem Jahre 1989 nach einer Woche intensiver Einweisung und Schulung nach Viernheim.

Bereits im Dezember 2018 wurde das Fahrzeug bei der Firma Magirus in Ulm beauftragt, nachdem diese den Zuschlag der europaweiten Ausschreibung erhalten hatte. Geplant wurde das hochmoderne Gerät von einem vierköpfigen Planungsteam bestehend aus Stadtbrandinspektor Michael Ahnert, Heinz Schlosser, Thomas Bauer und Mario Hellmund. Hierbei stand man in engem Kontakt mit dem Aufbauhersteller in Ulm.

Als Fahrgestell dient ein MAN 15.290 mit einer zulässigen Gesamtmasse von 15,5 Tonnen und einer Motorleistung von 290 PS. Sowohl Vorder,- als auch Hinterachse verfügen über eine Luftfederung, was nicht nur den Fahrkomfort steigert sondern auch eine sichere Straßenlage schafft.

Beim Aufbau der Drehleiter vom Typ DLA(K) und der Typenbezeichung M32L-AT kommt modernste Technik zum Einsatz. Das Herzstück der Drehleiter, der Leiterpark, besteht aus fünf Teilen und verfügt über einen teleskopierbaren Leiterknick an der Spitze, welcher es beispielsweise ermöglicht über Dachgiebel hinweg zu fahren. Über den einzelnen Stützen befindet sich jeweils eine Kamera mit Scheinwerfer, welche es dem Maschinisten ermöglicht schon während der Anfahrt eine korrekte Parkposition zu wählen. Rund um den Aufbau und den Leiterpark sorgen allerlei Scheinwerfer auch bei Dunkelheit für gute Sicht. Der Rettungskorb ist mit einer Korblast von 500 kg auch für die Rettung von schwereren Patienten oder bis zu 5 Personen geeignet. Ebenfalls ist im Korb ein fernsteuerbarer Monitor (Wasserwerfer) mit Kamera integriert sowie leistungsstarke 24 V und 230 V LED-Scheinwerfer angebracht.

Eine weitere Besonderheit ist der sogenannte Rescue Loader. Mit wenigen Handgriffen kann dieser an Stelle des Korbs am Leiterpark eingehängt werden. Mit Hilfe des Rescue Loader können vor allem adipöse Patienten direkt mit einer Schleifkorbtrage durch das Fenster gerettet werden. Das Rettungsgerät verfügt ebenfalls über eine maximale Zuladung von 500 kg und ist per Funkfernbedienung steuerbar.

Zur Beladung gehören ein Elektro-Überdrucklüfter, Rangierroller „Gojak“, Motorsäge inkl. Schnittschutzkleidung, 4 Atemschutzgeräte, Absturzsicherungsmaterial, eine Schaufeltrage, eine Atemschutznotfalltasche sowie Kleinlöschgerät und Verkehrssicherungsmaterial.

Bevor die neue Drehleiter in Dienst gesellt werden kann, müssen Maschinisten und Mannschaft intensiv geschult und ausgebildet werden. Mit der Indienststellung wird im Herbst diesen Jahres gerechnet.

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