Jahreshauptversammlung am vergangenen Wochenende (02.02.2014)

Stadtbrandinspektor Helmut Büchler berichtete von acht Abgängen aus der Einsatzabteilung, drei davon waren gesundheitlich bedingt, ein Feuerwehrmann hatte berufliche Gründe, vier Kameraden sind verzogen. Demgegenüber stehen elf Zugänge, die offiziell vorgestellt wurden. Drei Helfer stammen aus dem Nachwuchs, fünf Personen haben sich neu angemeldet, ein Feuerwehrmann führt nach dem Umzug nach Viernheim seinen Dienst weiter. Zwei ehemalige Feuerwehrleute haben nach einer Unterbrechung wieder ihren Dienst aufgenommen. Ein leichtes Plus, das die angespannte Personalsituation allerdings nicht stark verbessert. Zum Jahresende zählte die Einsatzabteilung 73 Feuerwehrangehörige, darunter sieben Frauen. Beim Blick auf die Einsätze ist ein Plus auszumachen. Während die Hilfeleistungen von 124 auf 123 einen leichten Rückgang zu verzeichnen hatten, sind die Brandalarme dagegen von 66 im Jahr 2012 auf zuletzt 88 angestiegen. Dazu kommen die Fehlalarme. 

Weiterhin wurden noch 37 Brandsicherheitsdienste geleistet, was eine Gesamtzahl von 6 641 Personalstunden ergibt. „Große und spektakuläre Einsätze sind im vergangenen Jahr Gott sei Dank ausgeblieben“, sprach Büchler von normalen Einsätzen. Herausragend sei allenfalls eine Verpuffung in einem Abfüllbetrieb für medizinische Spraydosen gewesen, bei dem ein größerer Gebäudeschaden entstand, zum Glück aber niemand verletzt wurde. Positiv bewertete der Stadtbrandinspektor auch die Zusammenarbeit mit den Rettungsdiensten, dem Technischen Hilfswerk und der Polizei. Durch diese Koalition wurden 31 Personen unversehrt gerettet. Allerdings gab es auch 34 mehr oder weniger stark Verletzte sowie einen Toten.

Wichtig sei, dass die persönliche Schutzausrüstung verbessert wurde, nachdem neue Brandschutzkleidung und Feuerwehrhelme zunächst für die Atemschutzgeräteträger beschafft werden konnten. Kritischer wurden die Töne beim Blick auf die Personalsituation, die angespannt ist, besonders was die Tagesalarmsicherheit angeht. „Viele Betriebe können es sich nicht leisten, Mitarbeiter freizustellen. Oftmals lässt es der Arbeitsplatz nicht zu, dass Beschäftigte ihn verlassen. Ein qualifizierter Feuerwehreinsatz ist dadurch unter bestimmten Umständen nicht mehr möglich“, mahnt der Stadtbrandinspektor. Für effiziente Erstmaßnahmen ist laut Büchler eine Aufstockung des Personals im hauptamtlichen Sektor von derzeit zwei auf mindestens sechs Personen mit der entsprechenden Qualifikation nötig. „Die Sicherheit der Bürger kann und darf nicht von den finanziellen Möglichkeiten abhängig gemacht werden“, fordert Büchler.

Sitzung des Feuerwehrvereins

Erster Stadtrat Jens Bolze hatte als Wahlleiter bei der Jahreshauptversammlung des Feuerwehrvereins mehr Arbeit als erwartet. Nachdem es die beiden höchsten Vorstandsposten neu zu besetzen gab, mussten Nachfolger gefunden werden. „Die Satzung schreibt geheime Wahlen vor“, erläuterte Bolze den zahlreichen Mitgliedern die Vorgehensweise im Ratssaal. So zog sich dieser wichtigste Tagesordnungspunkt extrem in die Länge, ehe nach der Auszahlung das Ergebnis bekanntgegeben wurde.

Demnach wird der Feuerwehrverein künftig von Heinz Schlosser als Erstem Vorsitzenden und Nicole Ahnert als Zweite Vorsitzende geführt. Die Entscheidung war alles andere als deutlich. Von den 85 abgegeben Stimmen votierten nur 54 Mitglieder für Schlosser, 37 Mitglieder stimmten mit „Nein“. Für Nicole Ahnert als Zweite Vorsitzende sprachen sich 60 Mitglieder aus. Zuvor hatte Friedrich Gölz einen Rückblick über das vergangene Jahr gegeben und dabei die zahlreichen Veranstaltungen in Erinnerung gebracht. Im Mittelpunkt stand das große Feuerwehrfest am 1. Mai.

Jede Menge Arbeit habe das Livekonzert beschert. Unterm Strich konnte eine positive Kassenbilanz vorgelegt werden. Das Engagement der Mitglieder ermöglichte es zudem, für die Einsatzabteilung einen gebrauchten Pritschenwagen anzuschaffen konnte, der nach der kompletten Sanierung mit 16 000 Euro zu Buche geschlagen hat. In der Jahreshauptversammlung wurden auch wieder mehrere Ehrungen vorgenommen. Bernhard Heibel wurde vom Kreisstabsführer Roland Ritter für 40 Jahre aktives Mitglied im Musikkorps mit dem Ehrenzeichen der hessischen Feuerwehrmusiker in Gold ausgezeichnet. Heibel erhielt zudem eine Ehrung des Feuerwehrvereins, in dem er seit 40 Jahren Mitglied ist. Auf 40 Jahre Mitgliedschaft hat es auch Metzgermeister Karl-Heinz Kühner gebracht.

Text: Südhessen Morgen

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