Hilfe über Grenzen hinweg

Ein Brandschutzanzug sei für den Feuerwehrmann das „A und O, wenn es brennt“, erklärt Friedrich Häffner, Stadtbeauftragter des Malteser Hilfsdienstes in Viernheim. In Budapest müssen sich die freiwilligen Feuerwehrmänner diesen Schutz privat anschaffen. Und dieser sei unerschwinglich teuer, sagte Häffner. Schon 1990 leitete Friedrich Häffner mit Angehörigen der Feuerwehr Viernheim einen Hilfstransport nach Rumänien, in eine Partnerstadt von Francoville. Dabei lernte Häffner den Ungarn Sandor Màthiàs kennen, der Unterkunft und Verpflegung für den deutschen Transport während seiner Zwischenstopps in Ungarn organisierte.

„Diese nun über 20-jährige Freundschaft und die häufigen Besuche haben dazu geführt, dass die Viernheimer Malteser Kontakt zu den Maltesern in Budapest bekommen haben, weil Familie Màthiàs nach Cömör bei Budapest umgezogen ist. Der aktuelle Transport ist ebenfalls aus dieser Freundschaft entstanden, denn Màthiàs‘ Sohn Christoph ist in der Freiwilligen Feuerwehr im 14. Stadtbezirk von Budapest und beklagte bei einem Besuch in Viernheim die Tatsache, dass sich die Freiwilligen in Ungarn ihre sehr kostspielige Ausrüstung privat kaufen müssten.

Lawinenartige Unterstützung

Die Idee, Christoph einen gebrauchten Brandschutzanzug aus dem Fundus von Viernheimer Feuerwehr und Maltesern zu schenken, entwickelte sich lawinenartig zur Unterstützung des Ehrenamts im 14. Stadtbezirk von Budapest, der allein schon 300 000 Einwohner zählt.

Nun starteten gestern die Malteser Friedrich Häffner, Michael Hagedorn, Alexander Weber sowie Michael Ahnert und Elena Sax von der Feuerwehr Viernheim mit zwei Fahrzeugen und etwa 60 kompletten Brandschutzanzügen (ohne Stiefel) nach Cömör bei Budapest. Die Übernachtungen und die Verpflegung wird wieder von Familie Màthiàs gesichert.

Heute findet die feierliche Übergabe in Anwesenheit der Wehrführer und des Bürgermeisters des 14. Bezirks im Budapester Stadtwald nahe des Heldenplatzes statt. Erwartet werden mehr als 1000 Gäste.

Da die Budapester Presse ausführlich über die Aktion berichten wird, wollen die Viernheimer ein AVH-Plakat medienwirksam platzieren und hoffen darauf, dass sich bei dieser Gelegenheit weitere Kontakte zwischen Viernheim und Budapest entwickeln.

Montag wird der Konvoi am Abend wieder in Viernheim erwartet. „Die freien Tage in Ungarn nutzen wir, um uns Budapest anzusehen“, freut sich Häffner

Text und Bild: Südhessen Morgen

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